Vorangegangen waren Jahre der zunächst schleichenden, existenzbedrohenden Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung, die schließlich in der „Reichspogromnacht“ eskalierte. In Leer in gleicher Weise wie überall im Deutschen Reich. Die einst so prunkvolle Synagoge, Sinnbild einer blühenden Gemeinde an der Heisfelder Straße 44, sank in Schutt und Asche. Niedergebrannt vom Bürgermeister der Ledastadt, Erich Drescher und Männern der SA.Manche in der Bevölkerung sahen es mit Entsetzen, manche klatschten Beifall, die meisten aber sahen weg. Am anderen Tag gingen sie ihrer alltäglichen Beschäftigung nach, als wenn nichts geschehen wäre. Mitten im Frieden Gewalt, Brandschatzung, Plünderung und Mord. Aber kein Aufschrei der Bevölkerung. Darum ist in jener Nacht in unzähligen Synagogen das Gebet für immer verstummt. Auch hier in Leer.
Synagogengedenkstätte Leer
Heisfelder Straße / Ecke Ubbo-Emmius-Straße (Bummert)
26789 Leer (Ostfriesland)
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