Sie starten am Ausgang des Parkplatzes Zwillingsmühlen und lenken nach rechts, ortseinwärts. Gleich links stehen die Zwillingsmühlen, das Wahrzeichen des Fischerdorfes Greetsiel. Die erste der beiden Zwillingsmühlen wurde 1921 nach einem Brand in der heutigen Form wieder aufgebaut. In der voll funktionsfähigen Mühle wird noch heute mit Wind und Motorkraft vor allem Futterschrot gemahlen. Die zweite Mühle wurde 1856 erbaut. Heute befindet sich in dem zweistöckigen Galerieholländer eine Teestube und eine Galerie.
Sie radeln an den Mühlen vorbei in den idyllischen Ortskern mit seinen gepflegten Giebelhäusern aus dem 17. Jahrhundert, gemütlichen Teestuben, Restaurants, Galerien und kleinen Geschäften. Dabei folgen Sie den Hinweisschildern zur Touristik-GmbH und radeln von dort aus weiter über die Hauener Hooge zum westlichen Ortsausgang. Auf dem Radweg strampeln Sie entlang der Straße nach Pilsum, und schon bald ragt der mächtige Kirchturm des Dorfes aus der flachen Landschaft, den Sie bei zirka 3,7 Kilometern erreichen. Die Kirche in Pilsum mit ihrem kreuzförmigen Grundriss zählt zu den bemerkenswertesten Sakralbauten der Krummhörn. Deutlich zeigt der Bau aus dem 13. Jahrhundert den ursprünglichen Wehrcharakter. Auf den Vierungspfeilern erhebt sich ein massiger Turm. Ein zweiter Turm dient als Glockenstuhl. Das Innere birgt eine barocke Kanzel von 1704 sowie Wandmalereien.
Weiter nach Süden führt der Radweg neben der Straße über weitere 2,7 Kilometer nach Manslagt. Dieses Dorf zählte einst zu den Häuptlingssitzen der Krummhörn. In der spätgotischen Kirche ist ein Taufstein aus dem 13. Jahrhundert und eine 1714 in Amsterdam gefertigte Kanzel zu besichtigen. Im 2,8 Kilometer südlich gelegenen Groothusen sicherten einst drei Burgen den historischen Handelsplatz am verlandeten Busen von Sielmönken. Erhalten blieb die noch heute bewohnte Osterburg, eine dreiflügelige Anlage aus dem 18. Jahrhundert. In der Kirche aus dem 15. Jahrhundert sind vor allem der kostbare Grabstein der Adda van Meckenaburg sowie ein Bronzetaufbecken aus dem Jahre 1454 sehenswert.
Sie radeln am Ortseingang nach rechts bis zur zirka 500 Meter entfernten Osterburg. Nach einer Besichtigung kehren Sie zurück und lenken auf dem Radweg neben der Hauptstraße in das anderthalb Kilometer entfernte Pewsum, wo ein Mühlenmuseum in der Windmühle und die Manninga-Burg, eine Wasserburg aus dem 15./16. Jahrhundert, eine Besichtigung lohnen. Im Rahmen dieser Tour radeln Sie jedoch am Ortseingang von Pewsum nach rechts und folgen der Radwegbeschilderung in Richtung Woltzeten/Emden. Auf einem schnurgeraden, schmalen Wirtschaftsweg fahren Sie über zirka 4,3 Kilometer durch die fruchtbare Marschlandschaft nach Süden bis zu einer T-Kreuzung, an der Sie nach rechts in Richtung Campen/Rysum lenken. Aus der ebenen Landschaft erhebt sich von weitem sichtbar das zirka 2,3 Kilometer entfernte Dorf Campen auf einem kleinen Hügel. Warfen nennt man hier diese künstlichen Erdaufhäufungen, die einst den Bewohnern Schutz boten, wenn die Sturmflut den Deich brach. Oben auf der Spitze des Hügels steht die Kirche mit dem Friedhof. Bereits im 13. Jahrhundert wurde die schlichte gotische Einraumkirche mit dem frei stehenden Glockenturm errichtet. Am Rande des Dorfes lohnt das in zwei Gulfhöfen aus der Jahrhundertwende untergebrachte Landwirtschaftsmuseum, eine Abteilung des Ostfriesischen Freilichtmuseums Krummhörn, einen Besuch. Ergänzt werden die in ihrer ursprünglichen Form erhalten gebliebenen historischen Stall- und Hofgebäude durch eine neu errichtete Remise. Die Sammlung bietet mit mehr als 500 großen und kleinen landwirtschaftlichen Nutzgeräten einen guten Einblick in die Entwicklung der Landwirtschaft zwischen 1850 und 1950. In diesem Zeitraum wurde die menschliche und tierische Arbeitskraft weitgehend durch Dampfkraft und Motoren ersetzt. Zu den besonders eindrucksvollen Ausstellungsstücken gehört eine mit Torf betriebene Lokomobile.
Sie lenken in Campen nach links, folgen den Radwegmarkierungen in Richtung Rysum/Emden und radeln auf dem Radweg neben der Hauptstraße ins drei Kilometer entfernte Loquard. Strahlenförmig führen in Loquard die schmalen Gassen zu der auf der Spitze der Warf stehenden Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Der wertvolle holzgeschnitzte Altarschrein mit einer beeindruckenden Darstellung der Leidensgeschichte Christi stammt aus dem Jahre 1520. Auch das weitere drei Kilometer entfernte Rysum wurde rund um die Kirche erbaut, einem Tuff- und Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert. Dort erklingt Nordeuropas älteste spielbare Orgel aus dem Jahre 1457. Mit etwas Glück, etwa wenn der Organist für den nächsten Gottesdienst probt, können Besucher sich von dem ausgezeichneten Klang überzeugen. Nur wenige Meter sind es von der Kirche bis zur Windmühle, einem stolzen zweistöckigen Galerieholländer. Die Rysumer Mühle wurde 1895 ursprünglich als zweistöckige Mühle erbaut und nach einem Brand 1921 als dreistöckiger Galerieholländer wieder- hergestellt. 1964 wurde die Mühle stillgelegt und bis auf den Rumpf abgebrochen. 1989 begann die Interessengemeinschaft Rysum mit dem Wiederaufbau der Windmühle, die zum 100. Geburtstag 1995 eingeweiht wurde.
Von der Windmühle aus führen Sie die Radwegmarkierungen der Friesenroute „Rad up Pad“ und der „Friesischen Mühlentour“ noch zirka 1,6 Kilometer südwestlich bis zu einer T-Kreuzung. Sie radeln hier nach rechts und setzen die Tour schon bald entlang des Deiches bis zum 4,3 Kilometer entfernten Campener Leuchtturm fort. Von der Aussichtsplattform (308 Stufen) genießen Sie einen Panoramablick über die Krummhörn und das Wattenmeer. Wasser ist allerdings nicht immer zu sehen. Bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück, und in dem schlammigen Grund findet eine Vielzahl von Vogelarten reiche Nahrung. Anschließend radeln Sie vom Leuchtturm aus zurück bis zur TKreuzung, lenken dann nach links und nach 400 Metern wieder nach links, um Ihre Tour unterhalb der Deichkrone fortzusetzen. Nach zirka 2,5 Kilometern erreichen Sie den Campingplatz Upleward. Wenn Sie dort eine Badepause einlegen möchten, sollten Sie sich vorher bei der Touristik-GmbH in Greetsiel eine Tabelle mit dem Gezeitenwechsel besorgen. Deutschlands erster und einziger Trockenstrand lädt zu einem Sonnenbad ein. Kinder können auf einem Abenteuerspielplatz im versunkenen Schiff von Störtebeker Seeräubergeschichten spiele; Bademöglichkeiten in der Nordsee sind ebenfalls gegeben. Bald hinter dem Campingplatz Upleward weisen die Radwegmarkierungen landeinwärts. Sie radeln hier jedoch weiter unterhalb der Deichkrone nach Norden.
Landeinwärts drehen sich eine Vielzahl riesiger Windräder im Windenergiepark Krummhörn. Diese moderne Variante der Windmühlen dient zur umweltfreundlichen Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie. Nach knapp sieben Kilometern stoßen Sie erneut auf Radwegmarkierungen, die Ihnen den Weg nach Greetsiel anzeigen. Auf halber Strecke weist auf der Deichkrone der markante, rot-gelb gestreifter Leuchtturm von Pilsum der Schifffahrt den Weg. Der fotogene Leuchtturm ist seit dem Film „Otto der Außerfriesische“ vor allem bei Kindern auch als „Otto-Leuchtturm“ ein fester Begriff. Achten Sie darauf, dass Sie zirka 600 Meter hinter dem Pilsumer Leuchtturm den Abzweig nach Greetsiel nicht verpassen, andernfalls radeln Sie kilometerweit entlang des Speicherbeckens zur Schleuse Leysiel, um anschließend zurückzukehren.
Bei zirka 42 Kilometern erreichen Sie das malerische alte Fischerdorf Greetsiel. Der ehemalige Stammsitz der Cirksena- Häuptlinge ist seit 1388 als Hafenort bekannt. Im Sielhafen löschen rund 25 Krabbenkutter regelmäßig ihren Fang.
WegbeschreibungDurch die Warfendörfer der Krummhörn
Greetsiel -> Rysum -> Pilsum -> Greetsiel
Das Radwegenetz in Ostfriesland ist denkbar einfach zu verstehen:
In Kreuzungsbereichen orientieren Armwegweiser über zurückzulegende Entfernungen und Fahrtrichtungen zu Ihrem Wunschziel. Bei unübersichtlichen Situationen geben Tabellenwegweiser schon weit vor dem Kreuzungsbreich zuverlässige Informationen über die weitere Fahrtrichtung. Und unterwegs weichen Sie nicht vom rechten Pfad ab, wenn Sie den Richtungspfeilen der Zwischenwegweiser folgen.
Ein einmaliges Erlebnis ist der Aufstieg und der Blick vom Campener Leuchtturm.
Fahrplanauskunft: Urlauberbus & ÖVM -> Verkehrsbund Ems-Jade, Tel: 04941 - 93 37 7
Anfahrt
aus Richtung Osnabrück über die A 31 (Leer - Emden) und B 72 über Georgsheil nach Greetsiel
aus Richtung Oldenburg über die A 28 und A 31 (Emden) sowie B 72 über Georgsheil nach Greetsiel
aus Richtung Oldenburg über die A 28 und B 72 (Hesel, Aurich, Georgsheil) nach Greetsiel
In Greetsiel finden Sie kostengünstige Tagesparkplätze
In Ostfriesland wird Service groß geschrieben.
Die OSTFRIESLAND TOURISTIK - Landkreis Aurich GmbH steht Ihnen bei allen Fragen und Wünschen jederzeit kompetent und freundlich zur Verfügung. Rufen Sie einfach unsere Tel: 04931 - 93 83 200 an oder mailen Sie uns: info@mein-ostfriesland.de
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