Zu den Likedeelern

<p><strong>Zu den Likedeelern</strong></p> <p>Marienhafe -> Leezdorf -> Hage -> Norden -> Marienhafe</p> <p> </p> <p> </p>

Störtebekerstatue Marienhafe
Lütetsburger Schloss
Dree Süsters in Norden
Zu den Likedeelern

Sie starten an der Touristinformation gegenüber der Marienkirche in Marienhafe. Es ist heute kaum vorstellbar, dass die im Binnenland gelegene Gemeinde Marienhafe nach schweren Sturmfluten in den Jahren 1373 und 1377 einige Jahrzehnte lang einen Hafen besaß und die Schiffe unweit der Marienkirche ankerten. Das um 1230 als dreischiffige Kreuzkirche erbaute Gotteshaus war ursprünglich rund 72 Meter lang und musste 1829 wegen Baufälligkeit erheblich verkleinert werden. Zahlreiche Legenden ranken sich um Marienhafe als Hauptstützpunkt des Seeräubers Klaus Störtebeker, der um 1400 mit seinen „Likedeelern“ die Nordsee unsicher machte. Im Turm der Marienkirche fanden sie Unterschlupf und stapelten die Beute ihrer Raubzüge. Der damals sechsgeschossige und rund 72 Meter hohe Turm war für die Seeleute eine wichtige Markierung. Darüber hinaus war das Kirchendach auf der Nordseite mit Kupfer und auf der Südseite mit Schiefer gedeckt, so dass erfahrene und ortskundige Schiffer bei der Einfahrt von der Leybucht aus erkennen konnten, ob sie sich weiter nördlich oder südlich halten mussten, je nachdem welche Seite des Kirchendaches in Sicht kam. Heute bietet der nur noch rund 40 Meter hohe Turm der Marienkirche eine schöne Aussicht über das Brookmerland. Im Turm befindet sich ein Museum mit Kunstwerken der ehemaligen Basilika und ein Bilderfries. In der Kirche sind vor allem die Orgel aus dem Jahre 1713, die Kanzel von 1669 sowie das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert sehenswert.

Sie radeln südlich an der Kirche vorbei bis zum Störtebeker-Denkmal, das überlebensgroß an den Seeräuber erinnert. Das Enterbeil über der Schulter und ein Schwert an der Seite geht der bärtige Recke in den Kampf. Hinter dem Denkmal lenken Sie nach links und anschließend nach rechts in die „Kirchstraße“. Die Radwegmarkierungen führen Sie jetzt circa einen Kilometer weit durch Upgant-Schott bis zum „Nordstern“, über dessen Eingang bunte Reliefporträts an den Seeräuber Klaus Störtebeker, Okko I. tom Brook und Quade Foelke erinnern. An der nächsten Straßeneinbiegung folgen Sie der Radwegmarkierung nach links in Richtung Hage.

Nach circa drei Kilometern erreichen Sie die Leezdorfer Mühle, einen zweistöckigen Galerieholländer mit Steert. Der Heimatverein Leezdorf kaufte und restaurierte die bis 1970 mit Wind- und bis 1986 mit Motorkraft betriebene Mühle, so dass heute wieder gemahlen werden kann. Das Müllerhaus dient als Ausstellungsraum. S

ie folgen weiter der Radwegbeschilderung in Richtung Hage und Lütetsburg vorbei an kleinen Bauernhöfen, Feldern und Weiden mit Kühen und Schafen. Die Route verläuft in diesem Bereich etwas zickzackförmig, ist jedoch dank der guten Markierung nicht zu verfehlen.  Bei zirka acht Kilometern überqueren Sie den Berumerfehnkanal, ein stilles, mit Algen bedecktes Gewässer. Nach weiteren anderthalb Kilometern erreichen Sie Hage und radeln direkt auf die alte Backsteinkirche mit ihrem windschiefen Turm zu. Das Kirchenschiff der sehenswerten evangelisch-lutherischen Kirche St. Ansgari stammt aus der Zeit um 1220. Der spätgotische Chor wurde Ende des 15. Jahrhunderts an Stelle der Apsis angebaut.

Sie radeln nach einer Besichtigung weiter bis zur Hauptstraße. Dort lenken Sie nach rechts in Richtung Berum. Nach zirka 500 Metern sehen Sie linker Hand die Windmühle von Hage. Der fünfstöckige Galerieholländer ist mit 30,20 Metern die höchste Mühle Ostfrieslands und wurde 1871 erbaut. Da der von Wäldern umgebene Ort relativ windgeschützt liegt, musste die Mühle entsprechend hoch gebaut werden.

Sie radeln anschließend zurück, bleiben auf dem Radweg neben der Hauptstraße und folgen der Radwegbeschilderung in Richtung Norden/Lütetsburg. Bei circa 14 Kilometern erreichen Sie Schloss Lütetsburg. Die Vorburg von Schloss Lütetsburg entstand zwischen 1557 und 1576 im Renaissancestil. Das Hauptschloss wurde nach einem Brand in den Jahren 1959/60 neu errichtet. Hauptattraktion ist heute der weitläufige, 1790 vom oldenburgischen Hofgärtner Carl Ferdinand Bosse nach dem Vorbild englischer Gärten angelegtePark, in dem Rhododendronsträucher und Azaleen gedeihen.

Nach knapp zwei Kilometern passieren Sie das Ortsschild von Norden und nach weiteren anderthalb Kilometern gelangen Sie zu den beiden Windmühlen am südlichen Stadtrand von Norden. Rechts vom Radweg erhebt sich die Gnurre-Mühle Frisia, die auf eine Mühlenkonzession aus dem Jahre 1700 zurückgeht. 1930 bis auf den steinernen Achtkant abgebaut, wurde die Mühle erst durch die Bemühungen des Fördervereins Norder Windmühlen e.V. wieder belebt. Seit 1993 drehen sich erneut die Flügel der vierstöckigen Mühle. Im Mühlenstumpf und seinen Anbauten haben ein Keramik-Studio, ein Muschelmuseum und eine Ausstellung über Entstehung und Wiederaufbau der Mühle Platz gefunden. Schräg gegenüber steht die Deichmühle, ein vierstöckiger Galerieholländer aus dem Jahre 1900. Mit einer Gesamthöhe von 28,50 Metern und einer Galerie in 14 Metern Höhe ist die Deichmühle die dritthöchste Mühle Ostfrieslands. Die funktionsfähige Mühle mit ihren 22,60 Meter langen Flügeln dient heute als technisches Museum.

Sie lenken vor den Mühlen nach rechts in die Straße nach Hage und anschließend hinter der Gnurre-Mühle Frisia nach links in die Brückstraße und folgen der Radwegbeschilderung in Richtung Norden-Zentrum. Die Tour ins Zentrum führt durch kleine Nebenstraßen, die zum Teil noch traditionell mit Klinker gepflastert sind. In der Osterstraße 5, schon mit Blick auf die Ludgerikirche, entdecken Sie das reich mit Sandsteinbändern verzierte Schöninghsche Haus, das 1567 bis 1576 als eines der reichsten Bürgerhäuser der Renaissance in Ostfriesland entstand. An der Oberseite des Giebels stellen Sandsteinfiguren die Taten des Herakles dar. Umgeben von alten Bäumen bildet die mittelalterliche Ludgerikirche den Mittelpunkt des Marktplatzes. Drei Jahrhunderte lang dauerte die Fertigstellung dieses Bauwerkes in der heutigen Form. Das Langhaus im romanischen Stil wurde schon vor 1250 begonnen, Anfang des 14. Jahrhunderts folgte das Querschiff und 1445 der gotische Hochchorumgang. Der frei stehende Glockenturm stammt aus dem 13. Jahrhundert. Zu den kostbarsten Schätzen des Kircheninventars zählt die Orgel des Arp Schnitger von 1688. Rund um den Markt finden Sie weitere bedeutende Bauwerke, so die „Dree Süsters“, drei Renaissance-Bürgerhäuser aus dem Jahre 1617.  Die heutige Mennonitenkirche, ein barocker Backsteinbau, wurde 1662 als Privathaus eines Patriziers erbaut und 1795 von den Mennoniten umgestaltet.

Im Heimatmuseum „Altes Rathaus“ ist das einzigartige Ostfriesische Teemuseum untergebracht. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts hat sich in Ostfriesland eine eigenständige Teekultur herausgebildet. So ist es nicht verwunderlich, dass die Region in der Stadt Norden über ein eigenes Teemuseum verfügt. Einen Hauptbestandteil der Sammlung bildet chinesisches Tee-Porzellan des 17. und 18. Jahrhunderts. Eindrucksvolle Beispiele zur Geschichte der europäischen Teekultur finden sich in den Vitrinen des Museums, darunter so herausragende Stücke, wie eine Teekanne des Trauergeschirrs der Witwe Friedrichs des Großen. Gezeigt werden darüber hinaus anhand unterschiedlicher Wohnsituationen die verschiedenen Lebenswirklichkeiten in Ostfriesland, in denen jeweils der Teegenuss eine Rolle spielt. In der gemütlichen Teeküche im Erdgeschoss des Museums sind die Besucher eingeladen, die besondere ostfriesische Eigenart der Teezubereitung und des Teetrinkens kennen zu lernen.

Nach einer Besichtigung radeln Sie zurück zu den Mühlen am südlichen Stadtrand und setzen die Tour auf dem Radweg neben der Bundesstraße B 72 fort. Nach zirka sechs Kilometern gelangen Sie an den nördlichen Ortsrand von Osteel, radeln einige Meter nach rechts und folgen dann nach links der Radwegmarkierung, die Sie nach weiteren 3,5 Kilometern auf kleinen Nebenstraßen durch die Wohngebiete nach Marienhafe führt.

Wegbeschreibung

Marienhafe -> Leezdorf -> Hage -> Norden -> Marienhafe

Das Radwegenetz in Ostfriesland ist denkbar einfach zu verstehen:

In Kreuzungsbereichen orientieren Armwegweiser über zurückzulegende Entfernungen und Fahrtrichtungen zu Ihrem Wunschziel. Bei unübersichtlichen Situationen geben Tabellenwegweiser schon weit vor dem Kreuzungsbreich zuverlässige Informationen über die weitere Fahrtrichtung. Und unterwegs weichen Sie nicht vom rechten Pfad ab, wenn Sie den Richtungspfeilen der Zwischenwegweiser folgen.

AnreiseÖffentliche Verkehrsmittel

Fahrplanauskunft:Urlauberbus & ÖVM -> Verkehrsbund Ems-Jade, Tel: 04941 - 93 37 7

 

Anfahrt

aus Richtung Osnabrück über die A 31 (Leer - Emden) und B 72 über Georgsheil nach Norden - Norddeich
aus Richtung Oldenburg über die A 28 und A 31 (Emden) sowie B 72 über Georgsheil nach Norden - Norddeich
aus Richtung Oldenburg über die A 28 und B 72 (Hesel, Aurich, Georgsheil) nach Norden - Norddeich

Parken

In ganz Marienhafe finden Sie kostengünstige Tagesparkplätze.

RouteninfoLänge ca. 29.1 kmDauer ca. 02:30 StundenHöchster Punkt ca. 9 m über MeerTiefster Punkt ca. -1 m unter Meer
Weitere Infos und Links

In Ostfriesland wird Service groß geschrieben.

Die OSTFRIESLAND TOURISTIK - Landkreis Aurich GmbH steht Ihnen bei allen Fragen und Wünschen jederzeit kompetent und freundlich zur Verfügung. Rufen Sie einfach unsere Tel: 04931 - 93 83 200 an oder mailen Sie uns: info@mein-ostfriesland.de

www.mein-ostfriesland.de

Besonderheiten
  • aussichtsreich
  • geologische Highlights
  • Rundtour
  • Einkehrmöglichkeit
  • familienfreundlich
  • kulturell / historisch
  • Flora

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