Innerer Stadtbereich: ca. 5,0 km
Krabbenpulerin, Schloßkirche, Windmühle und viele weitere Bauwerke entführen Sie in längst vergangene Zeiten.
Das Vareler Stadtwappen ist hier der erste Anlaufpunkt. Im Jahr 1937 wurde es in dieser Form der Stadt verliehen. Entlang des Hotels Ebolè, der Alten Post und des Glocken- und Figurenspiels kommen Sie zu der aus Bronze gegossenen Krabbenpulerin. Sie stellt die typische Tätigkeit einer Hausfrau im 20. Jahrhundert in den Fischerorten der Region Friesland dar. Vorbei am Amtsgericht gelangen Sie zum historischen Schloßplatz, von welchem aus Sie die prachtvolle Schloßkirche erblicken können. Die Kirche ist das älteste Gebäude Varels und verdankt ihren Namen dem Vareler Schloß. Dieses wurde zwar 1870/71 abgerissen, der Name „Schloßkirche" blieb allerdings erhalten.
An Punkt 25 kommen Sie zum Lothar-Meyer-Gymnasium. Die Schule wurde nach Lothar Meyer (1830-1895) benannt, der in Varel geboren wurde und als Chemiker und Wissenschaftler tätig war. Neben Dmitri Mendelejew war er Mitentdecker des Periodensystems der Elemente. Entlang der Mühlenstraße entdecken Sie schon von Weitem die faszinierende Vareler Mühle. Die Vareler Mühle ist die größte intakte Gallerieholländermühle in Deutschland.
Wasserturm: ca. 5,0 km
Bevor Sie zum Wasserturm gelangen, treffen Sie auf das Haus der Malerin Olga Potthast von Minden. Viele ihrer Motive zeigen die Vareler Umgebung, u.a. Große Allee, Mühlenteich, Neuenburger Urwald, Wald-,Moor- und Heidelandschaften sowie Küstenlandschaften.
Schon von Weitem entdecken Sie an Punkt 45 den imposanten Wasserturm. Der Turm wurde 1913/14 in Klinkerbauweise errichtet und misst eine Höhe von rund 50 Metern. Er dient auch heute noch seiner ursprünglichen Bestimmung, das Stadtgebiet Varel mit Trinkwasser zu versorgen. Erklimmen Sie die 220 Treppenstufen und genießen Sie von der Plattform des Wasserturms aus einen herrlichen Ausblick über die Stadt Varel und die wunderschöne Umgebung. Auf dem Weg zur Alten Kaserne kommen Sie unter anderem am Vareler Wald vorbei. Zehn Prozent der Stadtfläche Varels besteht aus Waldgebiet, das als Naherholungsgebiet für die Bewohner Varels dient und zu jeder Jahreszeit zu einem Besuch einlädt.
Waisenhaus: ca. 2,0 km
Das Waisenhaus ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Der 1671 vollendete Backsteinbau verdankt seine Entstehung einer Stiftung des Reichsgrafen Anton I. von Aldenburg aus dem Jahr 1669. Der illegitime Sohn des Grafen Anton Günther von Oldenburg wollte damit seine Dankbarkeit gegenüber Gott sowie seinem Vater ausdrücken, da dieser ihn in seinem Testament unter anderem mit der Herrschaft Varel reich bedacht hatte. Die Inschrift über dem Türbogen der Haupttür „, QUID RETRIBUAM DOMINO" (sinngemäß übersetzt: „Wie soll ich mich dem Herrn dankbar erweisen") legt davon Zeugnis ab. In der Stiftungsurkunde wurde festgelegt, dass bis zu einhundert Waisen und arme Kinder aufzunehmen seien. Heute ist das Waisenstift ein heilpädagogisches Kinderheim. 1980 wurden auf dem Heimgelände drei Wohnhäuser für die Kinder neu errichtet. Das historische Gebäude gibt heute nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wieder ein prächtiges Bild ab. Regentenzimmer und Halle werden für Trauungen, festliche Veranstaltungen und Konzerte genutzt.
Weiterhin können Sie auf der Route neben dem historischen Waisenhaus auch die „Alte Kaserne, das „Grosse Stift" und das „Alte Geschäftshaus" entdecken. Letzteres ist eines der wenigen erhaltenen Bauwerke aus der Frühzeit Varels und hat seit 1951 den Status eines Denkmals. Mit seinem reich verzierten Giebel ist es ein gutes Beispiel für barocke Stilformen an Bürgerhäusern in Norddeutschland.
Nachdem Sie den Stadtrundgang beendet haben, haben Sie ein umfangreiches Bild über den Charakter Varels gewonnen. Verweilen Sie danach an Ihren Lieblingsplätzen und lassen Sie sich kulinarisch von der norddeutschen Gastronomie verwöhnen. Sie sind herzlich willkommen in Varel – der Stadt zwischen Wald und Meer.
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