Waffenfunde waren bei den Ausgrabungen ein nicht unerwartetes Fundmaterial. Zahlreiche Bleikugeln mit einem Durchmesser von gut 10 - 20 mm lassen sich Musketen oder Pistolen zuordnen. Sie wurden zusammen mit einer kleinen Schwarzpulverladung in den Lauf der Waffe eingeführt und mit einem Ladestock festgedrück. Eine kleine Hülse aus Buntmetall kann einem solchen Stab zugeordnet werden. Musketiere waren damals ein wesentlicher Bestandteil der Artillerie. Ergänzt wurde sie durch Kanoniere. Ein ansehnliches Arsenal an Kanonenkugeln unterschiedlicher Kaliber zwischen 8 und 15 cm konnte geborgen werden. Chroniken zufolge waren bei den Belagerungen der Schanze im Jahr 1664 durch die Niederländer 1.982 Kanonenschüsse erforderlich, um die münsterschen Truppen in der Schanze zum Abzug zu bewegen. Eventuell stammen die Funde aus diesen Gefechten?
Projektile mit einer weitaus größeren Zerstörungskraft sind Bomben. Solche mit Mörsern geworfenen Geschosse gehörten im 17. Jahrhundert zu den Innovationen in der Artillerie. Zwei solcher Bomben konnten bei den Ausgrabungen in der Hauptschanze vollständig und unversehrt geborgen werden. Die beiden Hohlkugeln aus Eisen mit einem Durchmesser von 30 bzw. 33 cm wiegen annähernd 60 bzw. 80 kg, haben eine Wandstärke von 4-5 cm und waren mit mehreren Kilo Schwarzpulver gefüllt. Verschlossen wurden die Kugeln mit Holzpflöcken, die eine mit Schwarzpulver versehene zentrale Durchbohrung aufweisen, über die die Zündung der im Kugelinneren befindliche Wirkladung erfolgen konnte. Schwarzpulver und Pflöcke waren in beiden Fällen noch erhalten, jedoch nicht mehr funktionstüchtig. Die Funde haben ihre vollständige Erhaltung der Lagerung - evtl. als Blindgänger - an der Sohle des inneren Wassergrabens der Schanze zu verdanken. Dass einige dieser Bomben ihr Ziel in der Dieler Schanze nicht verfehlt haben, belegen zahlreiche Splitter geborstener Exemplare, die selbst noch bis zu mehrere Kilo schwer sein können.
Der münstersche Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (1606-1678) setzte bei seinen Kriegszügen verstärkt auf diese neue Artillerietechnologie und bekam daher von den Niederländern den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Bommen Berend" (Bomben Bernd) verliehen. Von Galen ist auch eng mit den Ereignissen um die Dieler Schanze verbunden. Vor diesem Hintergrund bekommen die Bombenfunde aus Diele eine besondere Bedeutung, obwohl noch nicht klar ist, wer denn nun die Geschosse in Diele tatsächlich verwendet hat.
Das Werfen der Bomben muss man sich etwa so vorstellen: Zunächst wird der Winkel des Mörser als Steinfeuergeschütz eingerichtet, um so die Flugbahn der Bombe festzulegen. Anschließend wird die Bombe in den Lauf eingeführt und dann deren Zündschnur gezündet. Letzter Schritt ist das Zünden der Treibladung im Mörser, um die Kugel zu werfen. Diese soll dann durch eine geplante Zeitverzögerung an dem vorgesehenen Ziel bersten.
Ähnlich aufgebaut, aber kleiner dimensioniert und mit der Hand geworfen, sind Handgranaten. Auch sie sind Hohlkugeln aus Eisen mit einem Gewicht von ca. 1 kg. Von den speziell zu Grenadieren ausgebildeten Soldaten erwartete man "kaltes Blut und feste Hand".
Neben solchen Artilleriewaffen konnten bei den Grabungen in der Dieler Schanze auch Reste von Degen und von einem Harnisch (Brustpanzer) geborgen werden. Diese Funde in ihrer Gesamtheit unterstreichen den militärischen Charakter der Schanze, verdeutlichen aber auch die Brutalität der Gefechte, die in den Jahren 1663 bis 1672 um die Schanze geführt wurden.
Pikeniere als wichtiger Teil der Infanterie sind historisch zwar bekundet, konnten im Fundmaterial aber nicht belegt werden.
Unter den Waffenfunden stechen jedoch die beiden Bomben aufgrund ihrer Vollständigkeit, ihrer Ungewöhnlichkeit und die Verbindung zum "Bomben Bernd" am meisten heraus. Ihr Auffinden 2010 und 2011 führte ein größeres Medieninteresse mit sich: Sogar das Magazin "Der Spiegel" berichtete über die Funde.