Bei den Grabungen im Schlossbereich wurde eine Vielzahl von keramischen Funden des täglichen Alltags gefunden. Dabei handelt es sich überwiegend um Gebrauchskeramik wie Kochtöpfe, Teller, Pfannen, aber auch Tabakpfeifen. Da es sich bei dem ehemaligen Bauwerk um ein gräfliches Schloss handelt, fehlen natürlich auch entsprechende Luxusgegenstände nicht. Die zubereiteten Speisen wurden auf Warmhaltevorrichtungen serviert. Angerichtet bzw. gegessen wurde etwa auf blau oder bunt bemalten Fayencetellern und Schüsseln. Den Gebrauch von Olivenöl aus Spanien oder Portugal als Luxus lässt sich durch Amphoren belegen. Gegessen wurde unter anderem mit Löffeln aus Zinn oder Silber. Auch ein vergoldeter Löffel fand sich.
Getränke, insbesondere Wein, wurde in aufwändig gefertigten kostbaren Gläsern genossen. Ein Teil der Gläser könnte aus venezianischer Produktion stammen. Die Getränke selbst wurden beispielsweise in Flaschen aus im Rheinland hergestelltem Steinzeug gereicht.
Auch das Fragment eines aus Sachsen stammenden Gefäßes aus dem grau-grünlichen Gestein Serpentin wurde gefunden. Im sächsischen Zöblitz gab es in der frühen Neuzeit eine sehr bekannte Serpentinverarbeitung, die in den Adelskreisen in Europa weit bekannt war. Der Fund aus Leerort zeigt, dass der ostfriesische Graf seinen Kollegen in nichts nachstand und auch zum Abnehmerkreis dieser qualitätvollen Produkte zählte.
Verschiedene kleine Buttertellerchen und ein Eierbecher zeigen weitere Einblicke in das kulturell-gepflegte Ambiente am Tisch des Grafen.
Zahlreiche gut erhaltene Lederfragmente, teilweise sogar vollständige Schuhe, zeugen von der Schuhmode jener Zeit am Hofe des Grafen. Darunter befinden sich auch Kinderschuhe.
Zu den besonderen Funden zählen zudem eine aus Schiefer gefertigte Sonnenuhr und das Fragment einer zweiten.
Waffenfunde wie beispielsweise in der Dieler Schanze fehlen weitgehend. Dies liegt zum Einen daran, dass die Ausgrabungen hier den Schlossbereich der Festung freilegten. Außerdem wurde die Festung nach der Belagerung 1514 nie wieder ernsthaft belagert beziehungsweise in Gefechte verwickelt.
Das auf dem „Weißen Zwinger“ geborgene Fundmaterial zeigt das alltägliche Geschirr, wie man es sich bei den dort in den Mannschaftsbaracken untergebrachten Soldaten vorstellen kann. Auffällig ist eine aus Keramik hergestellte Pfeife, die einen schrillen Ton verursacht - zum Signal- oder Befehle geben sicherlich bestens geeignet.